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Neue OZ: Kommentar zu Kirche / Mixa

Geschrieben am 09-05-2010

Osnabrück (ots) - Schnelle Reaktion

Für vatikanische Verhältnisse hat Papst Benedikt XVI. erstaunlich
schnell reagiert und das Rücktrittsangebot von Walter Mixa
angenommen. Die rasche Ablösung des Augsburger Bischofs war für ihn
eine Chefsache. Und sie war überfällig, unabhängig davon, ob die
jüngsten Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs während Mixas Amtszeit
in Eichstätt stimmen oder nicht.

Auch so lasten die Verfehlungen schwer auf der katholischen Kirche
in Deutschland. Der Schaden ist groß, vor allem für die
verunsicherten Gläubigen im gespaltenen Bistum Augsburg. Wäre Mixa
nur einige Tage länger Bischof geblieben, hätte die öffentliche
Diskussion über seine umstrittene Amtsführung zusätzlich den zweiten
Ökumenischen Kirchentag in München überschattet. Nun ist es ein
Vorteil für die katholische Kirche, eine erzkonservative Reizfigur
weniger zu haben - einen Bischof, der in erster Linie mit provokanten
Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht hat.

Zugleich ist zu hoffen, dass Benedikt XVI. und seine Mitarbeiter
im Vatikan aus dem Fall Mixa lernen und sich bei der Auswahl der
Bischöfe nicht fast ausschließlich an der theologischen und
kirchenpolitischen Nähe orientieren, ohne genügend auf die
Lebensführung zu achten. Denn der Papst selbst war es, der Mixa von
Eichstätt ins größere Bistum Augsburg versetzt hat.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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