Linke-Abgeordnete in NRW: "DDR war ein legitimer Versuch" / Sieben der elf Fraktionsmitglieder in Organisationen, die als extremistisch gelten / "Report Mainz", heute, 10.05.2010, 22.00 Uhr im Ersten
Geschrieben am 10-05-2010 |
Mainz (ots) - Sieben der elf Linken-Abgeordneten im nordrhein-westfälischen Landtag sind in Organisationen aktiv, die vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft wurden. Außerdem waren weitere drei Fraktionsmitglieder in extremistischen Organisationen bzw. deren Umfeld aktiv. Das ergeben Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz". Unter den Linken-Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag finden sich zahlreiche Vertreter der "Sozialistischen Linken", der "Antikapitalistischen Linken", ein Mitglied der "Roten Hilfe" sowie eine Abgeordnete mit DKP-Vergangenheit. Im Gespräch mit "Report Mainz" bezeichnen mehrere Landtagsabgeordnete der Linken die DDR als einen "legitimen Versuch".
Die Spitzenkandidatin und künftige Fraktionschefin der Linken, Bärbel Beuermann, zählt nach Recherchen von "Report Mainz" zu den Unterzeichnern des Gründungsaufrufs der Gruppierung "Sozialistische Linke", in dem die DDR als ein "legitimer Versuch" bezeichnet wird. Auf die Frage von "Report Mainz", ob die "Stasi" legitim gewesen sei, antwortet Beuermann mit der Gegenfrage: "Ist denn der Verfassungsschutz legitim?" Die Linken-Landtagsabgeordnete Gunhild Böth verneint gegenüber "Report Mainz" die Frage, ob die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei. Wörtlich sagt sie: "Insgesamt, in toto, kann man das, glaube ich, so nicht sagen. Wenn man sich anguckt, aus welchen Trümmern sozusagen die DDR und mit welchen Reparationszahlungen die auch sehr demokratisch und auch sehr antifaschistisch eine neue Republik aufgebaut haben, dann muss man sagen, finde ich das sehr beeindruckend." Wie sie bezeichnet auch die Linken-Landtagsabgeordnete Carolin Butterwegge die DDR im Interview mit "Report Mainz" als einen "legitimen Versuch".
Die Linken-Landtagsabgeordnete Anna Conrads ist Mitglied der "Roten Hilfe e.V.". Aus einer aktuellen Einschätzung der Bundesregierung, die dem ARD-Politikmagazin vorliegt, heißt es, Ziel dieser Organisation sei, "gewaltbereite 'Linke' in ihrem Kampf gegen die bestehende Ordnung zu stützen und zu stärken". Die "Rote Hilfe" verfolge "linksextremistische, d. h. verfassungsfeindliche Bestrebungen" und schrecke "selbst vor Solidarität mit inhaftierten terroristischen Gewalttätern, insbesondere aus der 'Roten Armee Fraktion' (RAF) nicht zurück und relativiert die von diesen begangenen Gewalttaten". Die "Rote Hilfe" nutze "jede Gelegenheit, das deutsche Rechtssystem (Exekutive und Judikative) als Instrument der 'politischen Unterdrückung' und der 'Gesinnungsjustiz' zu diskreditieren". Gegenüber "Report Mainz" meint die Linken-Landtagsabgeordnete Anna Conrads dagegen auf die Frage, wie sie ihr politisches Mandat und ihre Mitgliedschaft in der "Roten Hilfe" vereinbaren könne: "Die Rote Hilfe ist eine Organisation, die sich für Menschen einsetzt, die bestimmten Repressionen ausgesetzt sind, und ich kann das sehr gut vereinbaren."
Der Politikwissenschaftler Prof. Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin bestätigt gegenüber "Report Mainz", es gebe "eine Reihe von Personen in diesem Landesverband, auch in Führungsämtern, die eine politische Position vertreten, die nicht unbedingt mit unserem Grundgesetz und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar sind". Weiter betont Niedermayer: "Es gibt immer noch Personen innerhalb der Linken, die die DDR-Vergangenheit verklären und sie auch zu legitimieren versuchen."
Zitate gegen Quellenangabe frei.
Originaltext: SWR - Das Erste Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75892 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75892.rss2
Pressekontakt: Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
267665
weitere Artikel:
- "2+Leif": Mappus für politische Offensive gegen Finanzmärkte/Beck will schädliche Finanzprodukte verbieten/Mappus für Große Koalition in NRW/Beck schließt Rot-Rot-Grün nicht aus Berlin - (ots) - Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Stefan Mappus (CDU), fordert eine politische Offensive gegen die internationalen Finanzmärkte. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Mappus am Montagabend: "Ich bin für so ziemlich alles zu haben. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass man den Finanzmärkten deutlich sagt, dass es so nicht weitergeht. Es geht in den nächsten Tagen und Wochen darum, dass wir endlich mal in die Offensive kommen. Wir sind im Moment immer nur in der Verteidigung." Der Christdemokrat brachte in "2+Leif" mehr...
- WAZ: Farthmann und Clement gegen Rot-Rot-Grün Essen (ots) - Der ehemalige Chef der SPD-Landtagsfraktion, Friedhelm Farthmann, hat sich für eine Große Koalition in Düsseldorf ausgesprochen. "Die Euro-Krise hat noch einmal deutlich gemacht, wie nahe wir am Abgrund stehen und da ist wirklich keine Zeit für taktische Experimente", sagte der frühere Landesarbeitsminister der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgabe). "Deswegen brauchen wir dringend eine handlungsfähige Regierung, und dem wird in der gegenwärtigen Situation am ehesten eine Große Koalition gerecht." Der eine Zehntelprozentpunkt mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Kauf von Reststrommengen durch RWE: Frankfurt/Oder (ots) - Das zeitliche Aufeinandertreffen ist natürlich Zufall. Am Tag, an dem eine Studie des Bundesumweltministeriums bekannt wird, die belegt, dass die Störanfälligkeit von Atomkraftwerken mit deren Alter steigt, überrascht RWE mit dem Zukauf von Reststrommengen eines bereits stillgelegten Atommeilers für Biblis A - dem ältesten noch laufenden deutschen AKW und in der Liste der sicherheitsrelevanten Defekte ziemlich weit oben stehend. RWE will Zeit gewinnen, um vor der von Schwarz-Gelb angekündigten Entscheidung über mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur neuen Politik der EZB: Frankfurt/Oder (ots) - EZB-Präsident Trichet hatte sich lange dagegen gewehrt, Staatsanleihen von Euro-Krisenländern aufzukaufen, bis er unter großem Druck der Politik, vor allem seines Landsmanns Sarkozy, umgefallen ist. Damit ist es vorbei mit der Unabhängigkeit der EZB. Vor allem ist die Glaubwürdigkeit der Zentralbank erheblich angegriffen, weil Trichet mit Blick auf die Griechenland- und Euro-Krise einen Schlingerkurs gefahren hatte. Nun drohen längerfristig Inflationsgefahren, und in einer Transferunion sind wir schon mitten drin. mehr...
- LVZ: Tillich: Über Steuererleichterung wieder frühestens in drei bis vier Jahren reden / Transparenz bei der Euro-Rettung angemahnt Leipzig (ots) - Mit der anhaltenden Forderung nach Steuererleichterungen trotz großer Haushaltsprobleme habe die Koalition und auch die Union das Misstrauen der Bürger erreicht, meint Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (www.lvz-online.de Dienstag-Ausgabe). Die Menschen hätten gesagt: "Es geht nicht. Ich kann nicht Ausgaben steigern und Einnahmen schmälern." Man dürfe in der Politik nicht länger unterschätzen, wie logisch die Bürger dächten, "dann fängt letztendlich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|