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Ärztetag für mehr Praxisbezug im Medizinstudium / Delegierte fordern Neuregelung der Bedarfsplanung

Geschrieben am 12-05-2010

Berlin (ots) - Link zum Video-Clip "Gesundheitspolitik":
http://www.baek.de/page.asp?his=0.2.6578.6579#v3

Dresden, 12.05.2010 - Ärztemangel ist längst nicht nur ein Problem
in ländlichen Regionen. Jedes vierte Krankenhaus könne seine
Arztstellen nicht mehr besetzen, warnten die Delegierten des 113.
Deutschen Ärztetages in Dresden. Vor dem Hintergrund der seit Jahren
zu verzeichnenden Abwanderung junger Medizinabsolventen in andere
Berufsfelder müsse deshalb die Attraktivität des Arztberufes
gesteigert werden. Entsprechende Weichenstellungen sollten bereits
bei der Organisation des Medizinstudiums vorgenommen werden. So
sollten Studierende frühzeitig mit Patienten arbeiten und verstärkt
in Kommunikations- und Teamfähigkeit geschult werden. Der Ärztetag
stellte zudem klar, dass der wissenschaftliche Anspruch an das
Medizinstudium und die gestiegenen Anforderungen an ein komplexes
Krankheitsverständnis und multimodale Therapiekonzepte mit einer
eventuellen Umstellung auf eine Bachelor-Master-Strukur nicht
vereinbar seien.

Damit die ärztliche Versorgung flächendeckend sichergestellt ist,
müsse zudem die Bedarfsplanung für die Niederlassung von Ärztinnen
und Ärzten sowie die Krankenhausplanung in Deutschland neu geregelt
werden. "Die bereits jetzt schon bestehende Unterversorgung in
ländlichen Regionen und städtischen sozialen Brennpunkten betrifft
insbesondere ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Patienten und
wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen", warnte das
Ärzteparlament. Künftig soll die Bedarfsplanung deshalb
sektorübergreifend und populationsbezogen organisiert werden.

Konkret sprachen sich die Delegierten dafür aus, zur besseren
Koordination der Versorgungsplanung Regionalverbünde - bestehend aus
Vertretern der Landesärztekammern, der Kassenärztlichen
Vereinigungen, der Landesministerien und der
Landeskrankenhausgesellschaft unter Beteiligung der Landesverbände
der Krankenkassen sowie der Patientenvertreter - zu gründen. Das
Ärzteparlament greift damit im Grundsatz einen Vorschlag auf, den
zuvor die Kassenärztliche Bundesvereinigung unterbreitet hat. Die
Delegierten wiesen darauf hin, dass die Ärztekammern wegen ihrer
sektorübergreifenden Zuständigkeit hierbei eine "unverzichtbare
Scharnierfunktion" übernehmen sollten. Eine Übernahme des
Sicherstellungsauftrags für die ambulante Versorgung durch die Länder
lehnte der Ärztetag strikt ab.

Korrekturen sind nach Ansicht des Ärzteparlaments auch im
vertragsärztlichen Vergütungssystem nötig. Dieses müsse so
weiterentwickelt werden, "dass den niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzten endlich ein Ausstieg aus dem Hamsterrad der Fließbandmedizin
möglich wird". Das Delta zwischen wirtschaftlich erforderlichem
Kalkulationspunktwert und derzeitigem Orientierungspunktwert müsse
geschlossen werden. Für den privatärztlichen Bereich forderten die
250 Ärztetagsdelegierten, die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) zu
überarbeiten. Die Bundesärztekammer hat dazu einen Vorschlag für eine
Neubeschreibung des ärztlichen Leistungsspektrums und dessen
Bewertung entwickelt.

Hintergrundinformationen zu den Schwerpunktthemen des 113.
Deutschen Ärztetages können unter der Rubrik "BÄK GROUNDS"
(http://www.baek.de/page.asp?his=0.2.6578.8200) auf der Internetseite
der Bundesärztekammer abgerufen werden.

Originaltext: Bundesärztekammer
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9062
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9062.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Tel.: 030 / 4004 56 700
Fax: 030 / 4004 56 707
presse@baek.de
www.baek.de


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