WAZ: Rundfunkgebühren - Weniger Bürokratie - Leitartikel von Jürgen Overkott
Geschrieben am 09-06-2010 |
Essen (ots) - Eins spricht unbedingt für das neue Konzept: Die
Haushaltsabgabe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedeutet
weniger Bürokratie. Die GEZ-Schnüffelei im Haushalt entfällt.
Jenseits sozialer Befreiung muss künftig jeder Haushalt fürs
Fernsehen zahlen. Die Abgabe unterstellt, dass inzwischen so gut wie
alle Haushalte über Geräte verfügen, die Radio oder Fernsehen
empfangen können. Tatsache ist, dass für den Empfang der Programme
gar nicht mehr die klassischen Geräte nötig sind. Mobiltelefone,
Rechner, ja Spielkonsolen können's auch. Die Zahl der Haushalte ohne
jedes Empfangsgerät dürfte gegen null gehen. Was den
Öffentlich-Rechtlichen nach der Umstellung auf die Haushaltsabgabe
bleibt, steht dahin - vermutlich eher weniger, denn mehr. Dennoch
verbietet sich Jammerei. Selbst in der Krise hat das
gebührenfinanzierte Fernsehen garantierte Einnahmen in
Milliardenhöhe. ARD, ZDF und Deutschlandfunk sollten die Neuregelung
nicht als Blankoscheck missbrauchen. Schon jetzt haben sie ein
Glaubwürdigkeitsproblem. Sie sollen Programm für alle machen.
Tatsächlich aber zeigen die Quoten vor allem eines: Sie haben die
Jugend verloren.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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