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Neue OZ: Kommentar zu Niederlande / Wahlen

Geschrieben am 10-06-2010

Osnabrück (ots) - Missklang durch "Mozart"

Etwa ein Viertel der Niederlande liegt unterhalb des
Meeresspiegels. Nach der Wahl steht Deutschlands Nachbar auch
politisch das Wasser bis zum Hals. Sicher, das Votum verwandelt
Oranje nicht sogleich in einen braunen Staat. Doch Demagoge Geert
Wilders ist mit seinem Stimmenfang ein unübersehbarer Rechtsruck
gelungen. Wilders - wegen seiner stets platinblond gebleichten
Haarwelle "Mozart" genannt - sorgt mit seinem Erfolg für einen
derartigen Missklang, dass die Niederlande im Ausland um ihr Ansehen
fürchten müssen. Es wäre unerträglich, einen Mann auf der
Regierungsbank in Den Haag zu sehen, der eine "Partei der Freiheit"
lenkt, darunter aber nichts anderes versteht als den Kampf gegen eine
vermeintliche Islamisierung des Landes.

Noch aber ist nichts entschieden. Vieles hängt nun vom
Fingerspitzengefühl des Wahlsiegers Mark Rutte ab. Der Rechtsliberale
und wohl künftige Ministerpräsident hat sich einem strikten Sparkurs
verschrieben - ein höheres Rentenalter und Abstriche im Sozialwesen
inklusive, was mit Wilders kaum zu machen sein dürfte. Mitten in der
Finanzkrise müssen die Nachrichten aus den Niederlanden der EU Sorge
bereiten. Das Risiko besteht, dass angesichts von Pleiten und Panik
Minderheiten zu Sündenböcken werden.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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