Neues Deutschland: zum Wahlausgang in Belgien
Geschrieben am 14-06-2010 |
Berlin (ots) - Staaten, die sich von der Weltbühne verabschieden,
erlebte man zuletzt nur östlich des einstigen »Eisernen Vorhangs«.
Nun will ein studierter Historiker das Königreich Belgien 180 Jahre
nach seiner Gründung gleichsam »verdunsten« lassen, wie er sagt. Es
war schon immer ein fragiles Konstrukt, doch hat der Zwist zwischen
Flandern und Wallonien das kleine Beneluxland zuletzt fast
unregierbar gemacht. Dabei spiegelt der immer schlagzeilenträchtige
flämisch-frankofone Sprachenstreit letztlich vor allem
sozio-ökonomische Interessen. Nicht von ungefähr will der
konservativ-nationalistische Wahlsieger Bart de Wever als erstes das
Sozialsystem reformieren - im Klartext: den inzwischen ärmeren, auf
staatliche Alimente angewiesenen Wallonen den Geldhahn abdrehen.
Für seine Neu-Flämische Allianz ist Belgien ein »gescheitertes Land«.
Sie fordert ein unabhängiges Flandern. Aber selbst im Stammland
findet die N-VA damit keine Mehrheit. De Wever braucht Partner, will
er dieses Ziel wie verkündet auf evolutionärem Wege erreichen, denn
der führt nur über eine Verfassungsänderung. Dafür würde er wohl
sogar auf den Posten des Premiers verzichten. Das alles lässt wieder
eine sehr schwierige Regierungsbildung erwarten. Nach den letzten
Wahlen 2007 brauchte es ein halbes Jahr, ehe wenigstens ein
provisorisches Kabinett stand. Keine guten Aussichten damit auch für
Belgiens EU-Ratspräsidentschaft, die schon am 1. Juli beginnt.
Originaltext: Neues Deutschland
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