Rheinische Post: Pariser Irrweg
Geschrieben am 14-06-2010 |
Düsseldorf (ots) - Kommentar von Antje Höning
Weder die Küsschen zwischen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy,
noch die verkleisternde Sprachregelung zur Wirtschaftsregierung
können darüber hinwegtäuschen, dass beide Länder grundsätzlich andere
Mittel gegen die Euro-Krise anwenden wollen. Sarkozy will ganz in der
etatistischen Tradition Frankreichs vorgehen: Wenn Volkswirtschaften
ihre Probleme anscheinend allein nicht lösen können, muss der
allmächtige Staat einspingen. Merkel dagegen sieht sich in der
marktwirtschaftlichen Tradition Ludwig Erhards, wonach der Staat zwar
die Spielregeln setzt und überwacht, nicht aber der Reparaturbetrieb
für marode Firmen und Staaten sein darf. An der Spitze der
Europäischen Zentralbank (EZB) sind diese Denkschulen schon mal
aufeinandergestoßen. Bekanntlich setzte sich der Franzose Jean-Claude
Trichet gegen den Deutschen Axel Weber durch - die EZB gibt Staaten,
die auf dem freien Markt keinen Kredit mehr bekommen, Geld gegen
Schrottanleihen. Beim Streit um die Wirtschaftsregierung muss Merkel
hart bleiben. Brüssel darf nicht bestimmen, was und wofür die
einzelnen Länder ihr Geld ausgeben. Die Gefahr wäre zu groß, dass
Deutschland dauerhaft Transfers in die weniger wettbewerbsfähigen
Südstaaten überweisen muss.
Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
274064
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Kirgistan / Konflikte Osnabrück (ots) - Blauhelme nach Osch
Mord und Totschlag in den Straßen von Osch und Dschalalabad,
kirgisische Banden fallen pogromartig über die usbekische Bevölkerung
her, brandschatzen und plündern deren Häuser, bis zu 100000 Menschen
auf der Flucht: Es sind besorgniserregende Geschehnisse, die sich in
wenigen Tagen im zentralasiatischen Kirgistan zu einer nationalen
Tragödie zusammenfügen.
Ein weiterer ethnischer Konflikt eskaliert damit in einer ohnehin
angespannten Region, in der radikale Islamisten nur darauf warten, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Koalition Osnabrück (ots) - Wie Schiffbrüchige
Die SPD sollte sich nicht täuschen: Manches Mal bewirkt eine
Forderung das Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist. So könnte es
auch in der Neuwahl-Debatte sein. Entsprechende Forderungen werden
eher dazu führen, dass die Koalition ihre Reihen schließt, als zu
ihrem Auseinderbrechen beitragen.
Zwar ist die Lage der Koalition desaströs. Doch noch dramatischer
würde es für CDU/CSU und FDP, wenn sie sich auf Neuwahlen einließen.
Beide Parteien müssten nach ihrem miesen Regierungsstart mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Schostok Osnabrück (ots) - Stolperstart
Das war ein Stolperstart für Stefan Schostok und sein Team. Zwar
verbuchte der neue SPD-Fraktionschef mit 91,5 Prozent für sich selbst
ein souveränes Resultat; in der übrigen Führungsriege gab es aber
eine Reihe herber Dämpfer. Dass ein Fraktionsvize und eine
Arbeitskreisvorsitzende im ersten Wahlgang durchfielen und letztlich
sechs von 14 Vorstandsmitgliedern unter 66 Prozent Zustimmung
blieben, zeugt von erheblicher Unzufriedenheit mit dem
Personal-tableau des neuen Chefs. Trotz der Ausdehnung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Extremismus / Polizei / Sprengsatz Osnabrück (ots) - Die Bomber von Berlin
Dass in Berlin nachts Autos in Flammen aufgehen, gehört fast zum
Alltagsbild. Mit einiger Verspätung ist der Innensenator aufgewacht,
den Brandstiftern das Handwerk zu legen. Höchste Zeit: Rechtsfreie
Zonen wie in den 90er-Jahren in der Hamburger Hafenstraße dürfen
niemals wieder entstehen. Nachsicht gegenüber Autonomen hat dort
Regierende das Amt gekostet - ob das verlorene Vertrauen der Bürger
in den Rechtsstaat damit wiederhergestellt ist, steht auf einem
anderen Blatt.
Zu mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Bodenschätze Osnabrück (ots) - Fluch oder Segen?
Dass Afghanistan reiche Bodenschätze besitzt, ist keine
sensationelle Neuigkeit. Dies wussten schon die Sowjets. Ein
chinesischer Staatskonzern hat am Hindukusch bereits vor zwei Jahren
den Zuschlag zur Ausbeutung einer der größten Kupferminen der Welt
erhalten. Und weitere Reichtümer warten darauf, geborgen zu werden.
Kobalt, Gold, Lithium, Niob - sie können ein Segen für das bitterarme
Land sein. Oder ein Fluch.
Abschreckende Beispiele sind Nigeria und der Kongo, die reich an
Bodenschätzen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|