Neue OZ: Kommentar zu Parteien / SPD / Schostok
Geschrieben am 14-06-2010 |
Osnabrück (ots) - Stolperstart
Das war ein Stolperstart für Stefan Schostok und sein Team. Zwar
verbuchte der neue SPD-Fraktionschef mit 91,5 Prozent für sich selbst
ein souveränes Resultat; in der übrigen Führungsriege gab es aber
eine Reihe herber Dämpfer. Dass ein Fraktionsvize und eine
Arbeitskreisvorsitzende im ersten Wahlgang durchfielen und letztlich
sechs von 14 Vorstandsmitgliedern unter 66 Prozent Zustimmung
blieben, zeugt von erheblicher Unzufriedenheit mit dem
Personal-tableau des neuen Chefs. Trotz der Ausdehnung der lukrativen
Stellvertreterposten von vier auf sechs und neuer Sprecherfunktionen
brachen sich Missmut und Eifersüchteleien in regelrechten
Abwatsch-Aktionen Bahn.
Die SPD hat damit eine gute Gelegenheit verpasst, vor dem
angestrebten Ministerpräsidenten-Wechsel in Niedersachsen
Geschlossenheit zu demonstrieren. Größere Einmütigkeit bei den
Personalentscheidungen hätte auch den unbedingten Willen untermauert,
2013 wieder die Macht in diesem Bundesland zu erobern. Schostok wird
nun zeigen müssen, dass er als Oppositionsführer die amtierende
Regierung stellen und treiben kann. Parallel dazu muss er die SPD
zusammen mit Parteichef Lies inhaltlich und personell fit machen für
die Machtausübung. Wie sehr es da noch hapert, haben gestern die
internen Dissonanzen zu erkennen gegeben.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Originaltext: Rheinische Post
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