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Rheinische Post: Armee am Limit

Geschrieben am 13-09-2006

Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis

Nur einer von drei Deutschen ist im übertragenen Sinne mit im
Boot, wenn die Marine Richtung Libanon ausläuft. Dieses Ergebnis
einer Emnid-Umfrage überrascht nicht. Schon die Mission im fernen
Kongo stieß auf viel Unverständnis. Unbeeindruckt davon, dass damit
eine breite Diskussion um nationale Sicherheitsinteressen überfällig
ist, macht Berlin beim Libanon besonderen Druck. Denn der erste
Einsatz deutscher Soldaten in unmittelbarer Nähe Israels wird als
einmalige Chance gesehen, auf außenpolitischem Parkett endlich ein
"normaler" Partner zu werden.
Jetzt kann sich die Regierung auch breiter Zustimmung im Bundestag
sicher sein. Denn inzwischen stimmen zum Glück wenigstens die
Rahmenbedingungen: Militärisch, weil die Marine nun auch in
libanesischen Hoheitsgewässern verdächtige Schiffe durchsuchen und
notfalls Gewalt anwenden darf. Politisch, weil die Absicherung von
See her eine Konfrontation deutscher und israelischer Soldaten
ausschließt. Und nicht zuletzt Bundeswehr-intern: Nur noch die
Teilstreitkraft Marine ist in der Lage, einen zusätzlichen Einsatz zu
stemmen. Die Bundeswehr am Limit - angesichts der alarmierenden
Vorgänge in Afghanistan eine wenig beruhigende Feststellung.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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