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Neues Deutschland: zu den Ereignissen in Ungarn

Geschrieben am 19-09-2006

Berlin (ots) - Um in der Tonlage von Ferenc Gyurcsány zu bleiben:
In Budapest ist die Kacke am Dampfen. In drastischer Fäkalsprache
hatte der ungarische Premier fraktionsintern die Lage im Lande
analysiert und eingestanden - wir haben gelogen und manipuliert, um
die Parlamentswahlen zu gewinnen und Euro-Reife vorzutäuschen. Das
ist nun wahrlich keine Spezialität ungarischer Sozialisten, aber
öffentlich gemacht natürlich eine Steilvorlage für die konservative
Opposition und alle, die ihr eigenes, auch rechtsextremes Süppchen
kochen wollen. So endete der Sturm der verbalen Entrüstung in der
gewaltsamen Erstürmung des staatlichen Fernsehhauses in Budapest.
Probleme löst das nicht, und die sind gewaltig in Ungarn, das vom
Musterschüler der kapitalistischen Transformation zum größten
Budgetsünder der EU abstürzte. Und dafür sind nicht allein die jetzt
mit liberaler Hilfe regierenden Sozialisten verantwortlich. Die
Arbeitslosigkeit stieg ebenso wie das Haushaltsdefizit, die Kluft
zwischen Arm und Reich wächst. Noch sehen Gyurcsány und eine
Umfragemehrheit im Lande keinen Grund zum Rücktritt. Ob sich das mit
einer möglichen Abstrafung an den Wahlurnen beim anstehenden
Kommunal- und Regionalvotum ändert, bleibt abzuwarten. Dass eine als
Reform getarnte soziale Kahlschlagsanierung mit Steuererhöhungen und
Subventionskürzungen den Unmut weiter schüren wird, scheint dagegen
sicher. Aber andere Lügner stehen ja bereit.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

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Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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