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Mitteldeutsche Zeitung: zu Ungarn

Geschrieben am 19-09-2006

Halle (ots) - Premier Ferenc Gyurcsany, ein ungewöhnlicher Typus
eines Politikers, hat eine interne Selbstkritik, für die sich ein
anderer wegen des schockierenden Inhalts und wegen des verwendeten
Sprachniveaus schämen würde, anscheinend selbst in voller Absicht in
die Öffentlichkeit geworfen. Das Bekenntnis, im Dienste Ungarns
jahrelang teils geschlafen, teils gelogen zu haben, ist demnach keine
Peinlichkeit, sondern Mittel zum Zweck. Man lernt nie aus: In der
Skandalgeschichte der Indiskretionen taucht eine neue Kategorie auf.
Die Selbstbezichtigung soll den Zugang zu den Abgründen der Politik
erleichtern. Die Demonstranten, die gegen den Niedergang des
Regierungsprogramms protestieren, können sich jetzt als Parole
aussuchen, ob sie den Rücktritt des bekennenden Büßers fordern oder
dessen Fußtritt gegen die Mit-Sünder bejubeln sollen.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242


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