Agrarausschuss berät am 25. September 2006 über Verordnung für Pelztiere / Aktuelle Infratest-Umfrage belegt: 88 Prozent der Bundesbürger fordern strenge Haltungsvorgaben für Pelzfarmen
Geschrieben am 20-09-2006 |
Hamburg (ots) - 87,6 Prozent der Bundesbürger wollen, dass die Bundesländer so schnell wie möglich strenge Haltungsvorgaben für Pelzfarmen verabschieden. Außerdem wünschen sich 87,9 Prozent, dass neue Vorgaben auf den Farmen zeitnah umgesetzt werden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Infratest-Umfrage für VIER PFOTEN, die fünf Tage vor den Beratungen der Bundesländer über Standards zur Pelztierhaltung ein klares Meinungsbild zeichnet.
Am 25. September 2006 tagt der Agrarausschuss des Bundesrates erneut über Vorgaben zum Schutz von Pelztieren. Nachdem der Vorschlag im vergangenen Jahr von den Ländern vertagt worden war, steigt der Druck, endlich Fortschritte zu erzielen. "Die Umfrage zeigt, dass die deutsche Bevölkerung dringend strenge Schutzbestimmungen für Pelztiere von der Politik erwartet", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.
In rund 30 deutschen Pelzfarmen fristen mehr als 300.000 Nerze ihr Leben in winzigen Drahtgitterkäfigen mit nicht einmal 0,3 Quadratmetern Fläche. Die Tiere können ihr Bedürfnis zu klettern, zu jagen oder zu baden nicht ausleben und entwickeln in den Käfigen massive Verhaltensstörungen.
In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gibt es Planungen für neue Farmen mit zehntausenden Tierplätzen. Eine Bundesratsmehrheit, der diese Länder angehören, verzögert bislang die Verabschiedung der Verordnung. Dabei vertreten nach der neuen Umfrage 90,3 Prozent der Bevölkerung die Ansicht, dass gerade Bundesländer, in denen neue Farmen geplant sind, schnellstens für strengere Schutzvorschriften sorgen müssen.
87,9 Prozent der Bundesbürger plädieren dafür, neue Vorgaben sofort oder spätestens nach drei Jahren umzusetzen. "Damit sind die Länder aufgefordert, kürzere Übergangsfristen festzuschreiben", sagt Wartenberg. Bislang ist vorgesehen, dass Pelzfarmen Verbesserungen wie etwa den Einbau von Wasserbecken für Nerze erst nach zehnjähriger Übergangfrist umsetzen müssen. "Eine Verordnung, welche die Tierquälerei in deutschen Pelzfarmen für weitere 10 Jahre legitimiert, ist weder im Sinne des Tierschutzes noch im Sinne der Menschen. Hier müssen die Länder bei den kommenden Beratungen dringend nachbessern", so Wartenberg.
VIER PFOTEN fordert ein Verbot von Pelzfarmen, dies ist zur Zeit jedoch politisch nicht durchsetzbar. Unter www.pelzfrei.de hat VIER PFOTEN deshalb eine bundesweite Kampagne gestartet, um in Zukunft für einen besseren Schutz von Pelztieren zu sorgen. Hier kann jeder Bürger per Mausklick eine E-Mail an die zuständigen Landespolitiker versenden und diese auffordern, sich im Agrarausschuss für die schnelle Verabschiedung wirksamer Vorgaben für Pelztiere auszusprechen.
Originaltext: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17477 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17477.rss2
Weitere Informationen, die Infratest Umfrage und Bildmaterial bei VIER PFOTEN:
Beate Schüler, Pressesprecherin Tel.: 040/399 249 -66 oder 0170/550 82 60 E-Mail: beate.schueler@vier-pfoten.de
Thomas Pietsch, Kampaigner Tel. 040/399 249-35 oder 0171/4910784 E-Mail: Thomas.pietsch@vier-pfoten.de
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