Rheinische Post: Waigel stützt Steinbrück und kritisiert Seehofer
Geschrieben am 24-03-2006 |
Düsseldorf (ots) - Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) hat den amtierenden Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) im Streit um das Kindergeld vor der Kritik seines CSU-Parteifreundes Horst Seehofer in Schutz genommen. "Es überrascht und wundert mich nicht, dass Horst Seehofer sich zum Kindergeld-Thema gemeldet hat wie schon vorher zur Erhöhung des Rentenalters. Er ist in solchen Debatten immer blitzschnell. Er hat ein feines Gespür für das, was ankommt. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass er wenigstens für zwei Jahre mal das Amt des Finanzministers übernommen hätte", sagte Waigel der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Freitagausgabe). Die Familienpolitik ist in diesen schwierigen Zeiten ein besonders sensibles Thema. "Sie ist für jeden Finanzminister eminent schwierig." Waigel riet seinem Nachfolger auch, sich besser abzustimmen. "Man ist als Finanzminister gut beraten, wenn man sich in einer solchen, sehr schwierigen gesellschaftlichen Debatte sehr genau überlegt, wie man sie mit einem eigenen Beitrag vorantreibt. In jedem Fall sollte man dies nicht ohne enge Abstimmung mit dem Regierungschef oder der Regierungschefin tun. Ich kann aus meiner Zeit sagen: Ich hatte den Kanzler immer hinter mir. Helmut Kohl hat mich nie mit einer Entscheidung überrascht." Fehle die Abstimmung, werde die Autorität angekratzt.
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