Einmalige Chance für Internationale Kaffee-Organisation, Lage der Kaffeebauern zu verbessern
Geschrieben am 05-04-2006 |
Berlin (ots) - Gemeinsam mit zwölf Partnerorganisationen aus dem Kaffeesektor fordert Oxfam International in einer heute vorgelegten Studie die Internationale Kaffee-Organisation (ICO) auf, ihre einzigartige Position zu nutzen, um zur Bewältigung der Kaffeekrise, von der Tausende von kleinen Kaffeeproduzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern betroffen sind, beizutragen.
Heute versammeln sich die Delegierten der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel, um die EU-Position zur Zukunft des Internationalen Kaffee-Abkommens festzulegen.
Das Internationale Kaffeeabkommen, die Grundlage der ICO, läuft 2007 aus. Das nächste Treffen der Internationalen Kaffee-Organisation findet vom 22. - 25. Mai 2006 in London statt. Die gegenwärtigen Diskussionen über die Zukunft des Kaffeeabkommens bieten eine historische Gelegenheit, durch Schaffung einer nachhaltigen Kaffeewirtschaft zur Lösung der anhaltenden Kaffeekrise beizutragen.
Die ICO ist das einzige Forum, wo der Kaffeehandel auf internationaler Ebene diskutiert wird. Sie bringt Einfuhr- und Ausfuhrländer zur gemeinsamen Entwicklung globaler Strategien zusammen und ist damit in einer besonders günstigen Lage, die Armut vieler Kaffeeproduzenten zu verringern.
Die heute von den dreizehn Organisationen vorgelegte Studie "Grounds for Change: Creating a Voice for Small Coffee Farmers and Farmworkers with the Next International Coffee Agreement" enthält folgende Empfehlungen an die ICO:
1. bei der ICO Foren einzurichten, die sich mit Nachhaltigkeit in der Kaffeewirtschaft beschäftigen; 2. eine angemessene Vertretung der Kleinbauern - gleichberechtigt neben den Kaffeeunternehmen - zu gewährleisten; 3. Mechanismen einzurichten, die sicherstellen, dass alle am Kaffeesektor Beteiligten, einschließlich der Kaffeebauern, Zugang zu Marktinformationen und zu Informationen zur nachhaltigen Produktion, haben; 4. die Stellung der Kleinbauern sowohl innerhalb der ICO als auch insgesamt durch Beschaffung technischer und finanzieller Hilfe zu stärken.
"Als eine der wichtigsten Stimmen im Kaffeemarkt hat die ICO die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse der Familienbetriebe einzugehen - diese Kleinbauern sind das Rückrat der gesamten Kaffeeindustrie", sagt Franziska Humbert, Leiterin der Kaffeekampagne von Oxfam Deutschland. "Insbesondere die ICO ist in der Lage, Lösungen für die Kaffeekrise zu finden, die umfassend und nachhaltig sind."
Die englischsprachige Studie "Grounds for Change: Creating a Voice for Small Coffee Farmers" ist unter www.oxfam.de/download/Grounds_for_Change.pdf verfügbar.
Unterzeichner der Studie: Oxfam International, Karnataka Growers Federation / India, Oromia Coffee Farmers Cooperative Union / Äthiopien, Junta Nacional de Café / Peru, FEDECOCAGUA / Guatemala, Frente Solidarion / Zentralamerika, Global Alliance on Commodities and Coffee - GLACC / Honduras, Koffee Coalitie / Niederlande, Central de Cooperativas Cafetaleras de Honduras - CCCH / Honduras
Hintergrund:
Kleinbauern und Familienbetriebe produzieren 75 % des auf der Welt gehandelten Kaffees. Das Überleben von 25 Millionen Kleinbauern hängt vom Kaffee ab. Mit dem Sturz des Einkaufpreises für Rohkaffee 1999 wurde die Existenzgrundlage vieler Kleinbauern weltweit zerstört. Die Kaffeekrise hält trotz des Preisanstiegs im letzten Jahr weiter an - der Preis schwankt weiter, und strukturelle Probleme der Überproduktion sind nicht gelöst. Langfristige Lösungen müssen über das Preisthema hinausgehen und z.B. die Stärkung der Stellung der Kleinbauern in der internationalen Debatte, sowie ihren Zugang zu Marktinformationen und Kreditbeschaffung mit einbeziehen.
Bereits auf der zweiten Weltkaffeekonferenz im September 2005 hatte eine Gruppe von Kleinbauern der Internationalen Kaffee-Organisation die Charta von Salvador überreicht. Diese Charta hebt die anhaltenden Auswirkungen der Kaffeekrise auf die Kleinbauern und Familienbetriebe hervor und fordert die ICO und andere wichtige Akteure zum Handeln auf.
Originaltext: Oxfam Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51594 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51594.rss2
Weitere Informationen: Franziska Humbert, Oxfam Deutschland, Greifswalder Str. 33 a, 10405 Berlin, Tel.: 030-42850621, Mobil: 0171-2124106
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
6592
weitere Artikel:
- MdB Petra Pau: Vorwürfe der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen absurd Berlin (ots) - Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz erklärte Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. zu den Zweifeln der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen an der Wählbarkeit zur Vizepräsidentin : Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat öffentlich Bedenken gegen meine Wählbarkeit zur Vizepräsidentin geäußert. Ich will darauf genauso öffentlich antworten. 1. Der weitest gehende Vorwurf, mit dem ich konfrontiert wurde, lautet: Ich sei Vorstandsmitglied einer Organisation ehemaliger Mitarbeiter mehr...
- Dietmar Bartsch: Gleicher Zugang zu medizinischen Leistungen für alle Berlin (ots) - Mit Blick auf das heutige Spitzentreffen der Koalition zur geplanten Gesundheitsreform fordert der Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch: Die Linkspartei erwartet von der Bundesregierung, dass im Rahmen einer gesetzlichen solidarischen Bürgerversicherung für alle auch alle Einkommensarten in die Bemessungsgrundlage einbezogen werden. Gesundheit ist kein Gut, dessen Finanzierung zukünftig ausschließlich an den Lohn- bzw. den Arbeitnehmerstatus gebunden sein darf. Die Privatversicherungen müssen zukünftig wie die gesetzlichen mehr...
- Bleser/Heinen/Klöckner: Verbraucherinformationsgesetz zukunftsweisend für Verbraucher und Unternehmer Berlin (ots) - Zur heutigen Bestätigung der Vorlage des Verbraucherinformationsgesetzes durch das Bundeskabinett erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Peter Bleser MdB, die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Ursula Heinen MdB, und die Verbraucherschutzbeauftragte, Julia Klöckner MdB, der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Mit dem Verbraucherinformationsgesetz eröffnet die Koalition der Verbraucherpolitik neue Perspektiven und setzt damit eine zentrale Forderung des Koalitionsvertrages mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD-Experte: Peter Müllers Forderungen zu Integrationskursen völlig unnötig Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), hat die Forderung des CDU-Politikers Peter Müller, Zuwanderer zu bestrafen, die die den Besuch von Integrationskursen verweigern, als "völlig unnötig" zurückgewiesen. "Herr Müller will sich offenbar für den ersten Platz im Verbalradikalismus-Wettbewerb der Union qualifizieren, was das Thema Integration angeht", sagte Edathy dem Tagesspiegel. Entgegen der Darstellung des saarländischen Ministerpräsidenten seien die Integrationskurse "der größte Erfolg mehr...
- Börnsen/Michalk: Tabubrüche von Stasi Kader nicht dulden Berlin (ots) - Angesichts des massiven Auftretens von über 200 ehemaligen Mitarbeitern der Staatssicherheit bei einer Veranstaltung in Berlin-Hohenschönhausen und dem Bekanntwerden weiterer "Stasi-Auftritte" erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und die Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Aufarbeitung des SED-Unrechts, Maria Michalk MdB: Die Aufarbeitung der SED-Diktatur ist weiterhin notwendig. Nach wie vor benötigen wir ein weiterentwickeltes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|