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Daimler Chrysler soll auf Geschäfte mit Streumunition und Minen verzichten - Nichtregierungsorganisationen fordern unternehmerische Verantwortung und politische Konsequenzen

Geschrieben am 11-04-2006

Berlin (ots) - Im Vorfeld der diesjährigen
Aktionärshauptversammlung der Daimler Chrysler AG am 12. April in
Berlin fordern die im Aktionsbündnis Landmine.de
zusammengeschlossenen Nichtregierungsorganisationen das Unternehmen
auf, in Bezug auf die Nachhaltigkeit seiner Geschäftstätigkeit mehr
unternehmerische Verantwortung zu entwickeln und sich nicht an
Geschäften mit Landminen und Streumunition zu beteiligen.

Laut Recherchen von Landmine.de in aktuellen Firmen- und
Fachpublikationen sowie in den Wirtschafts- und Patentdatenbanken des
Europäischen Patentamtes ist die Daimler Chrysler-Tochterfirma EADS
nach wie vor an einer Reihe von Unternehmen beteiligt, die Minen
("Panzerabwehrminen"), Streumunition ("Submunitionen") und
dazugehörende Verlegesysteme ("Dispenser" und "Artillerieraketen")
entwickeln bzw. diese anbieten. Zu diesen Unternehmen gehören u.a.
MBDA, Diehl BGT, TDW, TDA Armaments und die RTG Euromunition.

"Wer wie die Daimler Chrysler AG oder auch ihre Tochter EADS den
United Nations Global Compact unterzeichnet und sich damit
verpflichtet, Menschenrechte zu achten, darf sich nicht an Geschäften
mit Landminen und Streumunition beteiligen", sagt Thomas
Küchenmeister vom Aktionsbündnis Landmine.de.

Das Aktionsbündnis betont, dass die inakzeptablen humanitären
Folgen, die mit dem Einsatz von Landminen und Streumunition verbunden
sind, nicht nur die Einstellung aller diesbezüglichen
Modernisierungs- und Einsatzpläne der Bundeswehr erfordern, sondern
auch ein umfassendes Herstellungs- und Exportverbot für diese Waffen
installiert werden muss.

François de Keersmaeker von Handicap International in Deutschland
betont: "Erst kürzlich ist in Belgien ein Verbot von Streumunition
erlassen worden. Dies muss nun von ähnlichen Maßnahmen in Deutschland
und anderen Ländern flankiert werden, allein um eine Verlagerung von
Produktionsstätten zu verhindern." Betroffen vom neuen belgischen
Gesetz ist die EADS-Tochter Forges Zeebrugge, die auch versucht
hatte, das Gesetz zu kippen.

Einen Schwerpunkt der Daimler-EADS Aktivitäten bildet das
MLRS-Programm an dem fünf Länder (USA, Großbritannien, Frankreich,
Italien und Deutschland) beteiligt sind. Der Einsatz des
MLRS-Raketenwerfers (Multiple Launch Rocket System) in den
zurückliegenden Golfkriegen forderte laut Human Rights Watch tausende
zivile Opfer. Der Raketenwerfer soll nun in Bezug auf Reichweite,
Zielgenauigkeit und Zuverlässigkeit der Streumunition verbessert
werden. Erste Tests der US-Armee haben aber gezeigt, dass auch die
"verbesserten" MLRS-Raketen den Anforderungen offensichtlich nicht
genügen. Laut US-Fachinformationsquellen (Defense News/Factiva)
funktionierten nur 68% der Raketen "zuverlässig", zudem bereiteten
hohe Blindgängerquoten der Streumunition weiterhin erhebliche
Probleme.

Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54785
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54785.rss2

Pressekontakt:
Thomas Küchenmeister, Leiter Aktionsbündnis Landmine.de / 030
32661681 oder 0175-4964082
François de Keersmaeker, Geschäftsführer Handicap International
Deutschland / Vorstand Aktionsbündnis Landmine.de, 089 547606-14

Mehr Informationen im Internet unter: www.landmine.de &
www.unglobalcompact.org


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