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Neues Deutschland: Zu Bautarifen

Geschrieben am 05-07-2007

Berlin (ots) - Das soll man nun verstehen: Wochenlang haben die
gewerblichen Bauarbeitgeber in Niedersachsen und Schleswig-Holstein
den bundesweiten Tarifvertrag blockiert, da eine Tarifsteigerung von
3,1 Prozent zu viel sei. Jetzt soll die Lösung darin bestehen, auch
die Mindestlöhne auf westdeutschen Baustellen schneller anzuheben als
geplant - auf Wunsch der Unternehmer!
Weshalb machen sich die nordwestdeutschen Bauunternehmer nun für
einen höheren Mindestlohn stark? Sie selbst berührt das wenig; in der
Regel zahlen sie noch nach Tarif. Die Mindestlohnsteigerung trifft
vor allem Ost-Unternehmen auf West-Baustellen. Deren Kostenvorteil,
nur Mindestlohn zu zahlen, schrumpft.
 Was zunächst einigermaßen paradox klingt, ist tatsächlich ein
allgemeingültiges Lehrstück über den Nutzen von Flächentarifen: Nur
wenn wirklich alle das Gleiche zahlen, ist ein produktiver Wettbewerb
möglich. Dann nämlich gewinnt, wer bei Qualität und Produktivität die
Nase vorn hat - und nicht, wer die Löhne am besten drücken kann.
Man kann nur hoffen, dass die Beteiligten die Lektion lernen. Als
Resultat der zehnjährigen Baukrise ist die Branche heute in die
Tarifzone Westdeutschland und eine Mindestlohnzone im Osten geteilt.
Je schneller es gelingt, diese Situation zu überwinden, desto eher
wird es auf dem Bau wieder fruchtbaren Wettbewerb geben.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

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Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
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Telefon: 030/293 90 715


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