Allg. Zeitung Mainz: Immerhin ein Lichtblick(Kommentar zur Elterngeld-Bilanz)
Geschrieben am 17-07-2007 |
Mainz (ots) - Eine Überraschung sind die aktuellen Zahlen zum Elterngeld nicht. Von vornherein war klar, dass die Mütter diejenigen bleiben, die für die Kinderbetreuung länger aus dem Beruf aussteigen als die Väter. Und ebenso klar war auch, dass sich die meisten Männer, wenn überhaupt, gerade mal zu den zwei "Partnermonaten" durchringen, die nötig sind, damit das Elterngeld 14 Monate lang ausbezahlt wird. So schade das sein mag - vor allem für die Kinder, so verständlich ist es doch! - Denn so lange die Männer ein höheres Einkommen haben als die Frauen, geht es für die meisten Familien nach der Geburt eines Kindes eben nicht um die Frage, ob es für alle Beteiligten schöner wäre, wenn sich auch Papa länger um Erziehung und Betreuung des Nachwuchses kümmern könnte. Sondern es geht schlicht darum, bei welcher Konstellation das meiste Geld in der Kasse bleibt. Dass das Elterngeld besser angenommen wird als das alte Erziehungsgeld und doppelt so viele Männer pausieren als noch vor einem Jahr, das ist immerhin ein Lichtblick. Es zeigt, dass die Einführung des Elterngeldes richtig war. Und: Mehr als die Hälfte der Antragsteller haben in diesem Jahr ihr erstes Kind bekommen. Dies könnte ein Hinweis sein, dass sich junge Paare jetzt, wo der Verdienstausfall geringer ist als früher, leichter für Nachwuchs entscheiden. Im Sinne der Kinder darf das aber nicht die einzige Motivation sein. Was nach wie vor bleibt, ist die riesige Betreuungslücke, die sich nach 12 oder 14 Monaten Erziehungszeit mit Elterngeld auftut. Auf eine ausreichende Versorgung mit Krippenplätzen können auch die jungen Eltern von heute noch nicht hoffen.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
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