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Europaparlament verfehlt praktikable Zulassungspolitik für Pflanzenschutzmittel / Zur ersten Lesung von Pflanzenschutzverordnung und -Richtlinie

Geschrieben am 23-10-2007

Frankfurt/Main (ots) - Gemischt fällt das Urteil des
Industrieverbands Agrar zu den heutigen Entscheidungen des
Europaparlaments über die künftige Pflanzenschutzpolitik aus. "Mit
Bestürzung und Bedauern müssen wir feststellen, dass sich die
Vorschläge des Umweltausschusses zur Pflanzenschutzverordnung weit
gehend durchgesetzt haben", so Hauptgeschäftsführer Volker
Koch-Achelpöhler. Die Pflanzenschutz-Industrie forsche seit
Jahrzehnten dafür, den Pflanzenschutz sicher für Umwelt und
Verbraucher zu machen, erklärte der Verbandschef. Dabei habe sie
große Fortschritte erzielt. "Die jetzt im Plenum beschlossenen
Änderungen werfen uns in diesem Bemühen zurück. Sie erschweren die
Forschung für bessere Pflanzenschutzmittel und -Verfahren und sind
eine Steilvorlage zur Verhinderung von Innovationen", so
Koch-Achelpöhler. "Das geht zu Lasten der Landwirte. 90 Prozent der
Insektizide und mehr als zwei Drittel der insgesamt am häufigsten
verwendeten Pflanzenschutzmittel werden vom Markt verschwinden. Das
wird auch für den Verbraucher nicht ohne Folgen bleiben."

Die Industrie begrüßt andererseits, dass bei der
Pflanzenschutzrichtlinie europaweite Reduktionsziele für
Pflanzenschutzmittel abgelehnt wurden. "Pflanzenschutzmittel sind
Medizin für unsere Kulturpflanzen, wenn Schädlinge oder Krankheiten
auftreten", erklärte der Verbandschef. "Unterbleiben notwendige
Behandlungen, gibt es nichts - oder nichts Ordentliches - zu ernten.
Das kann niemand wollen." Die Zustimmung des Verbands findet, dass
der Vorschlag verworfen wurde, zu Gewässern in jedem Fall zehn Meter
Abstand zu halten. "Eine traditionsreiche Obstbauregion wie das Alte
Land bei Hamburg mit ihren vielen Entwässerungsgräben hätte mit einer
solchen Regelung vor dem Aus gestanden", sagte Koch-Achelpöhler.

Positiv bewertet er zudem, dass es kein generelles
Anwendungsverbot für Pflanzenschutzmittel in öffentlichen Räumen wie
Flug- und Sportplätzen oder Bahnanlagen wird. "Unkraut im Gleisbett
setzt die Sicherheit und Pünktlichkeit der Züge aufs Spiel. Mit
Herbiziden kann man es effektiv und preisgünstig unter Kontrolle
halten", so Koch-Achelpöhler.

Der Industrieverband Agrar e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist
der Zusammenschluss von Unternehmen der agrarchemischen und
agrarbiologischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern
der 44 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz,
Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie.

Originaltext: Industrieverband Agrar e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16070
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16070.rss2

Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Hannelore Schmid
Tel.: +49 69 2556-1249 oder +49 177 8772222
Fax: +49 69 2556-1298
E-Mail: schmid.iva@vci.de
www.iva.de


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