Neue OZ: Kommentar zu Perinatalzentren
Geschrieben am 08-12-2010 |
Osnabrück (ots) - Risiken vermeiden
Große Einheiten, gebündelte Fachkompetenz in Großstädten - so kann
das Gesundheitswesen in Niedersachsen nicht funktionieren. Denn mit
der Entfernung zur nächsten Fachklinik steigt auch das Risiko für die
Patienten durch lange Transportwege. In der Mehrzahl der Fälle
stellen Ärzte rechtzeitig das Risiko einer Frühgeburt fest und können
die Schwangeren in die Perinatalzentren überweisen. Aber dies ist
nicht immer der Fall. Frühchen müssen schnellstmöglich versorgt
werden. Deshalb sollten solche Zentren gleichmäßig über das Land
verteilt sein.
Das Problem der Fachkompetenz und Erfahrung bleibt dennoch. Zwar
ist im Landkreis Emsland in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der
Krankenhäuser und ihrer geburtshilflichen Abteilungen stark
vermindert worden, aber die Fallzahlen machen eine Abstimmung
zwischen dem Lingener und dem Meppener Krankenhaus notwendig. Die
Osnabrücker Lösung mit Perinatalzentren an zwei Standorten wird
ebenso wenig Zukunft haben wie der Bestand von zwei Zentren im
Emsland. Denn nur jeweils eines hat ausreichende Kapazität. Wenn man
auf lange Sicht im Osnabrücker Land und im Emsland hochwertige
medizinische Angebote vorhalten will, sind Arbeitsteilung und
Spezialisierung geboten.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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