Weser-Kurier: Über Thomas de Maizière schreibt Norbert Holst:
Geschrieben am 18-11-2015 |
Bremen (ots) - Im Angesicht einer akuten Terrorgefahr spricht ein
Bundesinnenminister - oder aber er schweigt. Für Letzteres gibt es
einen Standardsatz: "Aus ermittlungstaktischen Gründen können keine
Einzelheiten genannt werden." Thomas de Maizière hat nach der Absage
des Länderspiels in Hannover kurzfristig eine Pressekonferenz
einberufen - um dann doch nichts zu sagen. Nachfragen wich er aus.
Begründung: "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung
verunsichern." Der Satz mit der Verunsicherung verunsichert. Wenn
Hinweise auf eine Terrorgefahr vorliegen, haben die Bürger allemal
ein Recht darauf, so präzise wie möglich informiert zu werden. Aber
offenbar war der Bundesinnenminister auch medienmäßig nicht so ganz
auf der Höhe: Polizeipräsident Volker Kluwe hatte schon anderthalb
Stunden vor dem denkwürdigen Auftritt von einem geplanten
Sprengstoff-Anschlag im Stadion gesprochen. Auch "Bild" und "Spiegel"
hatten online bereits Details genannt: Demnach hatte der
französischen Geheimdienst einen Hinweis erhalten, dass eine
schwerbewaffnete Gruppe unter Führung eines Nordafrikaners einen
Anschlag planen könne. De Maizière wollte mit seinen Sätzen Ruhe
ausstrahlen. Doch wenn der verantwortliche Minister diffus über
Bedrohungen orakelt und dadurch Medien die Deutungshoheit überlässt,
dann wirkt das alles andere als beruhigend. Wer wird de Maizière
künftig noch ernst nehmen, wenn er über die Gefährdungslage spricht?
Eher unfreiwillig hat der CDU-Politiker aber doch noch zur
Entspannung der Menschen beigetragen - zumindest im Internet. Dort
kritisieren viele Nutzer die Auskunftsverweigerung, nehmen sie aber
mit Humor. Auf Twitter sind de Maizières Worte ein Renner, werden mit
Bonmots verspottet: "Schatz, liebst du mich noch?" "Ein Teil der
Antworten würde dich nur verunsichern."
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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