Der Renminbi ist kein Sorgenkind
Geschrieben am 19-02-2016 |
Düsseldorf (ots) - Wer dieser Tage auf die Entwicklung Chinas und
seiner Währung blickt, dem könnte angst und bange werden - hat die
chinesische Zentralbank die Kontrolle über ihren Liberalisierungskurs
verloren? Muss China seine gesamten Währungsreserven aufbieten, um
den Wechselkurs des Renminbi zu verteidigen? Werden gar
Reformschritte rückgängig gemacht? Die Antwort lautet nein. Die
Renminbi-Liberalisierung ist voll im Plan.
Ein Kommentar von Sven Jürgensen
Co-Head of Corporate Sales, Global Markets, HSBC
29 % der weltweiten Währungsreserven liegen in China, 3.200
Milliarden US-Dollar sind das zurzeit. Das sind zwar einige Hundert
Milliarden weniger als vergangenes Jahr, aber immer noch 200
Milliarden mehr als Peking ursprünglich anvisiert hatte. Dass China
seine Währungsreserven nutzt, um den Wechselkurs des Renminbi zu
stützen, ist kein Zeichen für eine Währungskrise, sondern eine Folge
der jüngsten Liberalisierungsschritte. Der Renminbi wird heute - wie
jede freie Währung weltweit - von den Wachstumszahlen seiner eigenen
Volkswirtschaft beeinflusst. Der Umgang mit volatilen Währungen ist
aus anderen Ländern bekannt: Wenn die Wirtschaft langsamer als
erwartet wächst, wertet die Währung ab und die Zentralbank
stabilisiert den Wechselkurs mithilfe ihrer Währungsreserven. Was
China tut, ist in anderen Volkswirtschaft Gang und Gäbe. Der Start in
die erste Handelswoche nach dem chinesischen Neujahrsfest verlief
übrigens überraschend gut: Der Renminbi-Kurs stieg, die Reaktion an
den Börsen fiel dementsprechend positiv aus.
Die Entwicklungen in China stehen für eine "neue Normalität" - das
betrifft den volatilen Renminbi ebenso wie den Kapitalverkehr.
Ausländische Unternehmen, die in den letzten Jahren ihr Chinageschäft
aufgebaut haben, möchten nun immer häufiger ihre Gewinne abführen. In
Deutschland wurde dies durch die günstigere Dividendenbesteuerung von
5 % statt vormals 10 % unterstützt. Auch wenn die chinesische
Kapitalbilanz nun seit vielen Monaten negativ ausfällt, ist das Bild
einer "Kapitalflucht" irreführend. Zu großen Teilen handelt es sich
nicht um ein Misstrauensvotum gegen China, sondern um
gewinnorientiertes Handeln.
Die Zwischenbilanz der Renminbi-Liberalisierung fällt positiv aus.
Seit die chinesische Zentralbank den Fixkurs der Währung nicht mehr
willkürlich festlegt, sondern am Spothandel orientiert, ist der
Renminbi deutlich volatiler geworden. Das erste Zwischenziel, ihn zu
einer Währung zu entwickeln, die stärker von den Kräften des
heimischen Marktes bestimmt wird, dürfte damit als erfüllt angesehen
werden. Anzeichen dafür, dass China einzelne Liberalisierungsschritte
wieder zurücknehmen könnte, gibt es hingegen keine. Im Gegenteil: Im
Rahmen der vollständigen Liberalisierung dürften auch die
Kapitalverkehrskontrollen weiter abgebaut werden. Der Renminbi soll
nach dem Wunsch Chinas vollständig zu den anderen Reservewährungen
des Internationalen Währungsfonds aufschließen.
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Anja Papp
Tel.: 0211/ 910-2311
anja.papp@hsbc.de
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