Rheinische Post: Kommentar: Israels Zerstörung
Geschrieben am 06-05-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der Waffenstillstand kam mindestens so
überraschend wie zuvor der Angriff: Ein Wochenende lang waren mehr
als 600 Raketen auf Ziele in Israel abgeschossen worden; die
israelische Armee reagierte mit schweren Bombardements, bevor eine
Feuerpause ausgehandelt werden konnte. Was der Auslöser für die
Gewalt war, darüber wird seither gestritten. Die schleppende
Umsetzung der Zusagen, mit der Israel Ende 2018 der Hamas-Bewegung
schon einmal einen Waffenstillstand abgehandelt hatte? Der
bevorstehende ESC-Wettbewerb in Tel Aviv, der den prüden Islamisten
in Gaza ein Gräuel ist? Oder gar ein Angriffsbefehl aus dem Iran, der
wohl mit viel Geld dabei geholfen haben dürfte, das Raketenarsenal
aufzubauen, das da am Wochenende eingesetzt wurde? Am Ende spielt das
keine große Rolle. Das wahre Problem ist, dass die Hamas und erst
recht der noch radikalere Islamische Dschihad gar keinen dauerhaften
Frieden mit Israel wollen, sondern seine Zerstörung. Man kann
verstehen, dass dies die israelische Bereitschaft zu ernsthaften
Zugeständnissen gegenüber den Palästinensern nicht gerade befördert.
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