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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Schulzeitverkürzung / Turbo-Abitur

Geschrieben am 12-03-2008

Bielefeld (ots) - Die Schulzeitverkürzung an den Gymnasien sorgt
für Verdruss. Bei Eltern, Schülern und bei den Lehrern. Sie müssen
ausbaden, was die Landesregierung im Vorfeld der Reform versäumt hat:
Form und Inhalt des Unterrichts an die verschärften Bedingungen
anzupassen.
In vielen Schulen gelingt das schon ganz gut, indem etwa weniger
Klassenarbeiten geschrieben und stattdessen Projekte bewertet werden.
Auch gibt es Ansätze, die Hausaufgabenbelastung zu senken.
Wie Hohn aber muss es in den Ohren der Betroffenen klingen, wenn die
CDU-Landtagsfraktion behauptet, die Schulzeitverkürzung steigere die
Bildungsqualität. Das war niemals das vorrangige Ziel der Reform. Es
geht um Geld - um viel Geld. 20 000 bis 30 000 Euro pro Schüler, so
hat es Pisa-Experte Andreas Schleicher errechnet, gehen dem Staat an
Sozialabgaben und Steuern verloren, wenn die Lernzeit ein Jahr länger
dauert. Angesichts der Überalterung der Gesellschaft ist die
Schulzeitverkürzung also volkswirtschaftliche Notwendigkeit und
pädagogische Herausforderung.
Es hilft Lehrern wie Schülern aber auch nicht weiter, wenn die
Opposition im Landtag ein schrilles Lamento anstimmt. Nicht platter
Populismus, sondern professionelle Pädagogik ist gefragt. Mehr
Methodenlernen, weniger Faktenbüffeln; mehr Hilfe zur
Selbstorganisation, weniger Stundenplan-Trott: Auf diesem Weg sollten
die Schulen bestärkt werden.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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