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WAZ: Weshalb die FDP sauer ist - Merkel, das Boot und die Engländer - Leitartikel von Ulrich Reitz

Geschrieben am 14-09-2009

Essen (ots) - Angela Merkel ist der "Kaleu" aus dem
Weltkrieg-II-Film Das Boot. Der "Alte" erläutert seiner verdatterten
Mannschaft, wie man das Unmögliche schaffen will, nämlich vom
Atlantik an den schwerbewaffneten Briten vorbei ins Mittelmeer zu
gelangen. Man werde, so Kaleu alias Prochnow, das Boot einfach vor
Gibraltar auf den Meeresgrund sacken und dann von der Strömung durch
die Meerenge ziehen lassen. Schöner Plan: Bloß nicht auffallen!

Die Briten aus dem Film von damals sind heute die
Sozialdemokraten, das Boot ist Schwarz-Gelb. Die Sozialdemokraten
sind schlau und werfen mit Wasserbomben. Im Boot beginnt das
ungemütliche Rumpeln. Das wiederum produziert die WAZ-Schlagzeile von
heute: FDP sauer auf Merkel.

So, wie der Kaleu nicht frech und todesmutig oben durch den
Bombenhagel fahren will, kämpft Merkel auch nicht mit offenem Visier
für Schwarz-Gelb. Letzteres hat Folgen: Es gibt kaum eine
Wechselstimmung. Wer will schon die Große Koalition ersetzen durch
Schwarz-Gelb? Merkel jedenfalls fiel im so genannten TV-Duell
dröhnend wenig dazu ein. Und es ist ja auch nicht so einfach: Weshalb
sollte der seriöse Außenminister Steinmeier durch den staatstragenden
Außenminister-Kandidaten Westerwelle ersetzt werden? Weshalb der
liberale, krisengestählte Finanzminister Steinbrück durch den
liberalen, (koalitions-) krisengestählten Finanzminister-Kandidaten
Solms? Warum die linksliberale Justizministerin Zypries durch die
linksliberale Justizminister-Kandidatin Leutheusser-Schnarrenberger?
Ginge es Deutschland dann besser?

Kaleus Boot wurde übrigens schwer getroffen, sank - und blieb
doch stabil. Hat Merkel Prochnows Nerven?

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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