WAZ: Die Drogenbeauftragte zum Tabak - Zigaretten verteuern - Leitartikel von Daniel Freudenreich
Geschrieben am 28-05-2010 |
Essen (ots) - Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans will keine
höhere Tabaksteuer, kein Rauchverbot im Auto für Eltern und
schwarz-gelbe Landesregierungen nicht kritisieren, wenn sie im
Nichtraucherschutz vergleichsweise wenig tun. Wozu ist die
FDP-Politikerin eigentlich Drogenbeauftragte? Es ist schon
fragwürdig, wenn ihr die Mobilität von Kettenrauchern wichtiger
scheint als der Schutz der Kinder im Auto. Was ist weiter so schlimm
daran, wenn Zigaretten so teuer werden, dass sie sich manche Leute
nicht mehr leisten können? Ist Rauchen ein Grundbedürfnis des
Menschen? Nein! Im Kampf gegen den blauen Dunst sind Prävention und
Einsicht der Betroffenen wichtig - da hat Frau Dyckmans völlig Recht.
Appelle allein haben aber noch nie ausgereicht. Eine
Drogenbeauftragte muss sich auch in die politischen Bereiche wagen,
wo der öffentliche Gegenwind rau bläst. Dies wäre bei einer höheren
Tabaksteuer sicherlich der Fall. Sie würde aber mehr Menschen vom
Rauchen abhalten und könnte Milliarden in die Staatskassen spülen.
Pikanterweise passen höhere Abgaben eben nicht in das Programm der
Steuersenkungspartei FDP, zu der Dyckmans gehört.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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